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  • Schmerzen und Medis

Wie kann ich mich dazu überwinden, mir die Spritze zu geben? Ich möchte in Zukunft auch mal für längere Zeit allein in den Urlaub fahren oder auch irgendwann mal ausziehen…

Mir hat es geholfen, dass meine Eltern mir gesagt haben, dass sie mich nicht mehr spritzen werden. Damals konnte ich noch nicht mal beim Blut abnehmen zusehen. Ich bin also anfangs jede Woche zu meinem Hausarzt gegangen, damit er mich spritzt. Ich habe dann aber immer mehr von dem Vorgang selbst gemacht: Zuerst habe ich mich getraut hinzusehen, wie mein Arzt mich spritzt, dann habe ich die Spritze vorbereitet und mein Arzt musste nur noch spritzen und schließlich habe ich mich zwei oder drei mal selbst beim Arzt gespritzt, bis ich es alleine zu Hause gemacht habe. Dieser Vorgang hat mir nach und nach die Angst vor dem Spritzen und den Nadeln selbst genommen und mir auch geholfen, mich zum selbst spritzen zu überwinden.

Für das Spritzen selbst gibt es verschiedene „Taktiken“: Einige gucken gern fern während sie sich spritzen oder machen es kurz vor einer Fernsehserie, die sie gern sehen wollen, damit sie schnell fertig sind, andere reden währenddessen mit ihren Eltern oder Mitbewohnern, um etwas abgelenkt zu sein. Ich hingegen brauchte am Anfang immer absolute Ruhe. Am besten versuchst du einfach mal verschiedene Varianten aus und guckst, was dir gefällt.

Außerdem kann es auch einen Unterschied machen, ob du den Pen oder die Fertigspritze benutzt. Auch die Stelle, an der du dich stichst, kann von Bedeutung sein. Manche finden es angenehmer, sich in den Bauch zu stechen andere mögen es lieber am Oberschenkel.

Wenn du also noch von deinen Eltern gespritzt wirst, könntest du sie bitten, dich nicht mehr zu spritzen, damit du so ein bißchen ins kalte Wasser geworfen wirst. Das ist zwar anfangs unangenehm, aber hilft auf lange Sicht. Versuche einfach mal ein paar der oben genannten Varianten aus oder finde deine eigene „Taktik“.

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2 Kommentare

  1. Hallo,
    ich muss mich im Zuge einer Operation selber spritzen (Thromboseprophylaxe). Es fällt mir ebenfalls äußerst schwer die Spritze selbst zu setzten und ich kämpfte auch jedesmal mit dem „Widerstand der Haut“. Hand aufs Herz, vom Schmerz her ist ja lediglich unangenehm. Bei mir hat es geholfen, die Spritze aufzusetzen, dann ein Objekt im Raum zu fixieren und einfach leicht den Druck erhöhen.

    1. Hallo Mike!
      Das ist wirklich auch noch ein sehr guter Tipp!
      Als ich deinen Tipp gelesen habe, ist mir auch eingefallen, dass ich das auch mache, wenn ich Tage habe, an denen es mich mehr Überwindung kostet.
      Ich zähle dann auch innerlich bis drei, atme ein und während ich die Luft anhalte, setze ich mir die Spritze.

      LG Katrin

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